Filmauswahl
Die European Children’s Film Association (ECFA) war verantwortlich für die Vorauswahl der Filme. Die endgültige Auswahl wurde zusammen mit den Partnern des RAINBOW-Projekts unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Sensibilitäten und Diskussionsansätze, der Angemessenheit der Bilder in den verschiedenen Partnerländern und gemäß dem jeweiligen Stand der öffentlichen Debatte getroffen. Nach eingehenden und manchmal auch hitzigen Diskussionen haben wir uns unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Entwicklungen auf dem Weg zur Gleichberechtigung in den einzelnen Ländern für diese Filme entschieden. Ansätze zur Erörterung sexueller Vielfalt und der Vielfalt unterschiedlicher Geschlechterrollen in den Schulen hängen selbstverständlich von den aktuellen gesellschaftlichen Normen der jeweiligen Länder ebenso wie von der europäischen Gesetzgebung ab. Es ist uns außerdem bewusst, dass wir kein einheitliches Konzept bieten können, das den aktuellen Verhältnissen in den einzelnen Ländern hinsichtlich ihrer kulturellen, historischen und politischen Entwicklung Rechnung tragen würde. Von daher mussten wir eine Vielzahl sehr guter Filme ablehnen, um Kontroversen zu vermeiden. Wir hoffen allerdings, dass Bilder und Dialoge, die eventuell in einigen Ländern provozieren, Fragen aufwerfen und folglich die Diskussion auf gesellschaftliche Ebene heben.
Zuerst haben wir eine Datenbank zusammengestellt, um die Quantität, die Qualität und den Verbleib von Kurzfilmen zu erfassen, welche relevant für die Thematik sein könnten. Aus den Ergebnissen dieser Suche haben wir Kurzfilme bzw. Inhaltsangaben von Filmen in die engere Wahl genommen, sie gezeigt und/oder diskutiert, um eine Arbeitshilfe zu erstellen, die eine breite Palette von Themen zur Sprache bringt.
Die Kriterien für die Auswahl waren:
- Beachtung der Sprache; Bezug auf homosexuelle Stereotypen
- Orte, an denen Übergriffe häufig stattfinden, wie z.B. auf Spielplätzen, in öffentlichen Duschen, in Sportvereinen
- Familien, die Wünsche und Gefühle von Kindern unterdrücken
- Situationen, in denen Kinder durch ihr Verhalten Probleme mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern haben und wo sie durch Bilder lernen, ihre Selbstachtung zu stärken und ihren individuellen Beitrag zur Vielfalt schätzen zu lernen
- Fokus auf die verschiedenen Möglichkeiten von Liebe, verschiedene Familienkonstellationen, wie z.B. zwei Mütter oder zwei Väter
- Bekräftigung von Aussagen wie z.B. „Du bist ok, so wie Du bist!“, „Sprich mit Erwachsenen über Deine Probleme.“, „Beschreibe die Situation, die Dir wehtut.“
- Umgang mit Schwierigkeiten mit dem Erwachsenwerden, den Sehnsüchten und der Liebe.
Es war wichtig, dass die Auswahl der Filme von künstlerischer Qualität ist sowie kulturelle Werte berücksichtigt. Hierbei lag der Schwerpunkt nicht nur auf dem Inhalt, sondern auch auf der Gesamtqualität des Films und der Relevanz für Kinder und Jugendliche. Die Gesamtauswahl der Filme kann für Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters und unabhängig ihrer Fähigkeiten genutzt werden. Den Schülerinnen und Schülern kann ein Basiswissen vermittelt werden, und/oder die Materialien können Anregung zur Erweiterung des eigenen Verständnisses sowie zur komplexen und in die Tiefe gehenden Interpretation des Films und des Gesamtzusammenhangs sein.