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Papas Junge

Still

Filminfo

Originaltitel: Papa’s Boy
Dauer: 3 Min.
Regie: Leevi Lemmetty
Herkunftsland: Finnland/Großbritannien, 2010
Sprache: ohne Dialog
Genre: Animationsfilm
Vorgeschlagene Altersgruppe: 6-7 Jahre

Inhalt

Ein kleiner Mäusejunge tanzt gerne und enttäuscht damit die Erwartungen seines Vaters, die dieser an die männliche Geschlechterrolle hat. Der Vater möchte lieber, dass der Junge den vorherrschenden männlichen Stereotypen entspricht und ermutigt ihn, mit dem Boxen anzufangen. Der Junge lässt sich aber nicht dafür begeistern. Daraufhin ist der Vater zunehmend von dem Jungen enttäuscht. Das ändert sich, als der Junge es schafft, die Familie vor einer Katze zu retten, indem er tanzt. Dies ändert die Wahrnehmung und die Meinung des Vaters über seinen Sohn.

Hauptthemen

Stereotype
Erwartungen an eine Geschlechterrolle
Beharrlichkeit und Entschlossenheit
Überwindung von Hindernissen – Kämpfen für eigene Rechte
Familie
Konfliktlösung
Persönliches Glück

 

Still

Unterrichtsvorschläge

A. Vor dem Film:      
  Übung 1  Junge oder Mädchen? Gruppenarbeit/ gesamte Gruppe 30 Min.
B. Einführung und Film zeigen:   5 Min.
C. Nach dem Film:    
  Übung 2 Diskussion mit Hilfe von Bildern aus dem Film gesamte Gruppe 15 Min.
  Übung 3 Thaumatrop Einzelarbeit 15 Min.
  Übung 4 Lasst uns etwas anderes ausprobieren! gesamte Gruppe 45 Min.

A: Vor dem Film
Übung 1: Junge oder Mädchen?

Teilen Sie die Klasse in kleine gemischt-geschlechtliche Gruppen. Geben Sie jeder Gruppe zwei große Papierbögen, einen Stapel von Zeitschriften und/oder Werbematerialien, Schere und Kleber. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich das Material durchsehen und Bilder von Gegenständen ausschneiden, die sie entweder Jungen oder Mädchen zuordnen. Achten Sie darauf, dass die Schülerinnen und Schüler Objekte ausschneiden, die ihrer Ansicht nach zu ihrer eigenen sowie der anderen Geschlechterrolle passen. Schreiben Sie auf einen Papierbogen „Junge“ und auf den anderen „Mädchen“. Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler die entsprechenden Objekte auf den ihrer Meinung nach passende Bogen aufkleben. Hängen Sie die Bögen der verschiedenen Gruppen auf und diskutieren Sie mit den Schülerinnen und Schülern darüber:

Warum habt Ihr das ausgesucht?

Warum findet Ihr, dass das ein typischer Gegenstand für Jungen bzw. Mädchen ist?

Was würdet Ihr denken, wenn ein Mädchen dieses benutzen, besitzen oder damit spielen würde?

Kann das von Jungen genauso genutzt werden wie von Mädchen?

Würdet Ihr es komisch finden, wenn Ihr einen Jungen damit sehen würdet?

Heißt das, dass es nicht erlaubt ist?

Würdet Ihr es in Ordnung finden, wenn Ihr wüsstet, dass es einen Jungen sehr glücklich macht?

 

Wenn die Kinder zustimmen, dass bestimmte Bilder weniger geschlechtsspezifisch sind, schneiden Sie diese Bilder aus und kleben Sie diese auf einen noch größeren Papierbogen: das „Jungen-und-Mädchen-Blatt“.

Mal sehen, ob wir ein paar Bilder finden, die wir auf das „Jungen-und-Mädchen-Blatt“ umkleben können. Versucht so viele Bilder wie möglich umzukleben.

 

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B: Einführung und Film zeigen

Zeigen Sie den Kindern Bilder von einem Tutu und einem Paar Boxhandschuhen. Nach Möglichkeit bringen Sie diese beiden Gegenstände sogar mit. Beziehen Sie sich auf die erstellten Papierbögen der vorherigen Übung.

Wo würdet Ihr das Bild der Handschuhe hinkleben? Und das Bild des Tutu?

Mit welchem würdet Ihr lieber spielen?

 

Wir schauen uns nun einen Kurzfilm über eine kleine Maus an, die sowohl Boxhandschuhe als auch ein Tutu hat.

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C: Nach dem Film
Übung 2: Diskussion mit Hilfe von Bildern aus dem Film

Hängen Sie Bilder aus dem Film (diese können Sie im Anhang finden) an die Tafel (Maus in einem Raum voller Boxtrainingsgeräte, Maus im Tutu, Vater Maus mit einem enttäuschten Gesicht, Vater Maus umarmt seinen Sohn).

Was erwartet der Vater von seinem Sohn? Woher wissen wir das? (Plakat, das ihn selbst als Boxchampion zeigt, Raum voller Box-Trainingsgeräte …)

Was möchte die kleine Maus am liebsten machen?

Wie fühlt sich Vater Maus damit?

Wie fühlt sich die kleine Maus, als sie merkt, dass ihr Vater enttäuscht ist?

Wie kommt es, dass er sich jetzt anders fühlt?

Was passiert, dass Vater Maus seine Meinung ändert? Warum fühlt er sich jetzt anders?

 

Übung 3: Thaumatrop

Erklären Sie den Schülerinnen und Schülern, dass „Papas Junge“ ein animierter Film ist. Dies bedeutet, dass die Geschichte nicht durch lebende Personen gespielt wird, sondern dass sowohl die Charaktere als auch die Schauplätze gezeichnet wurden oder Modelle sind. Der Begriff „Animation“ kommt vom lateinischen Wort „animo“, was „Seele“ bedeutet. In einem Animationsfilm leiht der Filmemacher tatsächlich seinen Zeichnungen und Charakteren „Leben“ und eine „Seele“.

Ein Animationsfilm wird Bild für Bild aufgenommen. Auf diesem Weg können leblose Gegenstände, wie Zeichnungen, Puppen, Bilder, Knetgummi, Papierfetzen, Objekte usw., zum Leben erweckt werden. Für jedes aufeinanderfolgende Einzelbild verändert der Trickfilm-Animator ein wenig seine Zeichnung oder das Objekt zu dem vorherigen Bild. Beim sehr schnellen Blick auf eine solche Reihe von Einzelbildern (wie in einem Film, in dem 24 Bilder pro Sekunde gezeigt werden) scheint es so, als ob die Charaktere sich auf dem Bild wirklich bewegen.

Die Schülerinnen und Schüler können das einfache Prinzip der bewegten Bilder selbst in die Praxis umsetzen, indem sie ein Thaumatrop bauen.

Thaumatrope

Im Anhang finden Sie eine Kopiervorlage für ein Thaumatrop. Auf der einen Seite der Pappscheibe ist ein Boxhandschuh abgebildet, auf der anderen Seite eine Maus mit Tutu. Wenn das Thaumatrop in Bewegung gesetzt wird, sieht es so aus, als ob die Maus mit Tutu einen Boxhandschuh trägt.

Kopieren Sie die Vorlage auf dickeres Papier oder Pappe. Schneiden Sie die Kreise aus und kleben Sie diese mit dem Rücken aneinander: auf der einen Seite ist die Maus, auf der anderen der Boxhandschuh. Achten Sie beim Zusammenkleben darauf, dass die kleinen Zeichen genau aufeinanderliegen, sonst funktioniert der optische Trick nicht. Jetzt stechen Sie zwei Löcher genau gegenüberliegend jeweils an den Rand der Scheibe. Befestigen Sie ein Gummiband an jedem Loch. Lassen Sie die Pappscheibe sich sehr schnell um ihre Achse drehen. Es scheint so, als ob die Maus den Boxhandschuh trägt.

Erklären Sie, dass dieser Effekt optische Täuschung genannt wird: Durch die schnelle Rotation der Scheiben scheint es so, als würden beide Bilder zu einem Bild verschmelzen. In Wirklichkeit ist dies nicht der Fall: Die Zeichnungen selbst bleiben unverändert.

Übung 4: Lasst uns etwas anderes ausprobieren!

Laden Sie in Ihre Klasse Personen ein, die in einem Beruf arbeiten, der eigentlich von der Gesellschaft stereotyp für das andere Geschlecht angesehen wird (zum Beispiel eine männliche Pflegekraft in einem Krankenhaus, ein Sekretär, ein Erzieher im Kindergarten, eine weibliche Polizistin, eine LKW-Fahrerin, eine Soldatin oder eine Bauarbeiterin).

Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler ein Interview für den Besuch vorbereiten, indem sie individuelle Fragen aufschreiben, die sie ihr/ihm gerne stellen würden. Alle sollten mindestens eine Frage vorbereiten, die das Wort „Junge“ oder „Mädchen“ beinhaltet.

Am Ende des Interviews machen Sie eine praktische Übung, die im Zusammenhang mit dem Beruf der oder des Befragten steht, bei der die Schülerinnen und Schüler lernen können wie sie beispielsweise einen Verband anlegen, den Straßenverkehr regeln, eine Windel wechseln oder eine stabile Wand bauen können. Beachten Sie, dass an der Übung Jungen und Mädchen teilnehmen.

Danach fragen Sie alle Schülerinnen und Schüler, ob ihnen die Aktivitäten gefallen haben. Können Jungen und Mädchen sich vorstellen, später in dem Bereich zu arbeiten?

 


 

 

 

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Thaumatrop

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