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Haie fangen

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Filminfo

Originaltitel: Haien kommer
Dauer: 10 Min.
Regie: Toni Nordli
Herkunftsland: Norwegen, 2009
Sprache: Norwegisch, deutsche Untertitel
Genre: Kurzspielfilm
Vorgeschlagene Altersgruppe: 11-14 Jahre

Inhalt

Erlend wird von homophoben Gleichaltrigen gemobbt, weil er einen schwulen Bruder hat. Sein Lehrer weiß darüber nicht Bescheid und Erlend sucht auch nicht seine Unterstützung. Nach dem Spiel „Haie fangen“ ist er das Opfer eines sehr erniedrigenden Angriffs.
Erlends Bruder hat unter Vorurteilen gelitten und sich körperlich gewehrt. Er findet, dass Erlend die Situation lösen soll, indem er Gewalt anwendet und Vergeltung übt. Eines Tages erwischt er jemanden dabei, wie er Erlend mobbt, er hält ihn fest und fordert Erlend auf, ihn zu schlagen.
Am Ende weist Erlend die Lösung seines Bruders zurück und zeigt ihm, dass es wichtig ist, für seine eigenen Werte einzustehen.

Hauptthemen

Stereotype
Mobbing
Homophobie
Verspottet bzw. beschimpft werden
Verhaltensweisen von Gleichaltrigen untereinander
Gewalt
Konfliktlösung
Familie

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Hinweis zum Unterrichtsvorschlag

Dieser Kurzfilm enthält viele Diskussionspunkte und kann an bestimmten Stellen unterbrochen werden, um alle Themen und Bilder vollständig zu erfassen.

Der folgende Unterrichtsvorschlag ist in Diskussionspunkte aufgeteilt, und es liegt im Ermessen der Lehrkraft, wie sie die Klasse (gesamte Gruppe, Gruppen- oder Partnerarbeit) einteilt und die Materialien (Flipchart, Tafel usw.) verwendet.
Die Diskussionspunkte können der Klasse, bevor sie die Szenen ansieht, kommuniziert werden, um die Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen zu fokussieren.

Die Differenzierung der Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler liegt ebenfalls im Ermessen der Lehrerin oder des Lehrers. Die Geschichte von dem Hasen und dem Fisch und ihre Wichtigkeit ist z.B. für einige Schülerinnen und Schüler direkt ersichtlich, während andere eine verständlichere Erklärung brauchen.
Einige Bilder im Film können sehr bedrückend sein. Auch hier ist die Einschätzung der Lehrkraft wichtig. Zudem ist es sehr ratsam, dass die Lehrerin oder der Lehrer den Film vorher gesehen hat.

Der Film und die Diskussionspunkte sind fächerübergreifend. Abgedeckt werden Themen aus den Bereichen Gesundheit, Soziologie, Pädagogik, Medien bzw. Film, Sprache, Religion, Naturwissenschaften, Politik, Schauspiel/Theater.

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Unterrichtsvorschläge

A. Einführung: Diskussionspunkte 1 und 2
B. Zeigen Sie die erste Sequenz des Films: Diskussionspunkte 3, 4 und 5
C. Zeigen Sie die zweite Sequenz: Diskussionspunkte 6 und 7
D. Zeigen Sie die dritte Sequenz: Diskussionspunkte 8, 9 und 10

A: Einführung

Diskussionspunkt 1: Was ist Mobbing? (Stellen Sie fest, dass es um Isolation, Demütigung und dem Entzug von Freunden geht.)

Diskussionspunkt 2: Was ist Homophobie? Betrifft es nur lesbische, schwule und bisexuelle Menschen oder kann jede/r Opfer von Homophobie sein?

B: Zeigen Sie den Film bis zum Ende der ersten Mobbingszene (3:17 min)

Diskussionspunkt 3: Warum wird Erlend gemobbt? Weil er sensibel ist, weil sein Bruder schwul ist oder weil der Anführer des Mobbings etwas beweisen will?

Diskussionspunkt 4: An einem Punkt verteidigt sich Erlend verbal. War das richtig? Oder hat es die Sache verschlimmert?

Diskussionspunkt 5: Wie könnte Erlend sich verhalten?

C: Zeigen Sie den Film bis einschließlich des Zeitpunkts, wo Erlend das Auto seines Bruders verlässt und sich noch einmal zu ihm umdreht, um ihn anzusehen (6:00 min)

Diskussionspunkt 6: Wie sollte Erlend nach Ansicht seines Bruders handeln?

Diskussionspunkt 7: Warum ist die Geschichte von dem Hasen und dem Fisch so wichtig? (Erweiterter Unterrichtsvorschlag:) Warum erzählt Erlends Bruder ihm diese Geschichte? Hat die Geschichte eine Moral?

D: Zeigen Sie den Film bis zum Ende

Diskussionspunkt 8: Warum umarmt Erlend seinen Bruder am Ende des Films?

Diskussionspunkt 9: Was könnten die folgenden Charaktere aus der Geschichte lernen?

Diskussionspunkt 10: Wie oft sind die Redensarten „Gleiches mit Gleichem vergelten“ oder „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ zu hören? Denkt an einen Film oder an eine Geschichte, wo jemand Gleiches mit Gleichen demgegenüber vergolten hat, der ihn leiden ließ? War es realistisch? War es befriedigend? Ist Rache dasselbe wie Gerechtigkeit?

Zusätzlicher Vorschlag

Für eine weitere Übung kann die Lehrerin oder der Lehrer den Fisch und den Hai als eine Metapher für die/den, welche/r das Mobbing ausübt (das Raubtier), und das Opfer (die Beute) aussuchen, wie auch im Spiel „Haien fangen“, das im Film eine hohe symbolische Bedeutung hat und am Anfang des Films gespielt wird. Paradoxerweise nimmt Erlend die Rolle des Hais ein, was aber nur dazu dient, sein Gefühl der Isolation zu verstärken. Erlend blickt immer von einer Seite auf die andere, wenn er angegriffen wird. Seine Angreifer hingegen schauen immer direkt gerade aus. Spiegelt dies das Verhalten von Beutetieren und ihren Jägern in der Natur wider? Ist Mobbing ein angeborenes Erbe, das wir Menschen als Herausforderung brauchen, um uns zu entwickeln?

 


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Poster:

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